Einmal quer durch Europa, immer westwärts nach dem Motto :
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert,
geht immer noch viel schneller, als jener,
der kein Ziel hat.
Er ist schon etwas Besonderes, dieser „Weststeirische Jakobsweg“. Während sich so ziemlich alle anderen Jakobswege in Europa auf historische Tatsachen und Wegverläufe berufen, tut dies der Weststeirische nicht, bzw. wurde nicht mal der Versuch unternommen auch nur ansatzweise Authentizität dahingehend zu vermitteln. Er ist ein Werbegag, eine Geschäftsidee um den Tourismus in der Region zu fördern.
Während in früheren Zeiten Reisende und Pilger immer den einfachsten und kürzesten Weg wählten, macht die Routenführung des „Weststeirers“ genau das Gegenteil. Um von A nach B zu kommen, müssen wir auf jeden Hügel klettern, der sich zwischen Graz und Kärnten befindet, und auf dem eine Kirche, eine Kapelle oder auch nur ein Bildstock steht.
Und eines haben wir während diesen ersten Tage bereits gelernt : Auf jeder Anhöhe befindet sich irgendein christliches Monument. Was wiederum bedeutet dass wir keinen einzigen Berg, keinen einzigen Hügel und keine einzige Anhöhe umgehen werden. Wir überwinden ständig Höhenmeter---> mal schnell rauf auf 800m ----> auf der anderen Seite wieder runter ins Tal -----> kurz weiter zur nächsten Erhebung ----> und wieder rauf, runter, rauf, runter…………………………..ja, es ist anstrengend und kräfteraubend. Während beim Einen die Füße schmerzen, hat´s der Andere in der Hüfte und der Dritte im Kreuz !
Und trotzdem : Postkarten-Landschaft, freundliche Leute, idyllische Stille und die neuen Erfahrungen durch die Langsamkeit beim Gehen lassen uns weiter machen. Je stiller es um uns wird, umso mehr hören und sehen wir.
Halleluja
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